nachdem ich nun schon seit einer gefühlten Ewigkeit (schätze mal Anfang/Mitte Oktober) intensiv in dem Forum mitlese, ohne mich angemeldet zu haben und im Laufe der Zeit gefühlt jeden Beitrag, der mit dem Ullrich Home oder irgendwelchen Chinakrachern oder den Tuniros zu tun hat, teilweise auch mehrfach, gelesen habe, möchte ich mich mit diesem ausführlicheren Review ganz herzlich bedanken und möglicherweise anderen Suchenden, die vor einer Kaufentscheidung stehen, mithilfe eines aktuellen Berichtes dabei behilflich sein.
Kurz vorab - Es war mir erst nach einiger Lesezeit möglich, die verschiedenen Produktionsjahrgänge des Ullrich so halbwegs unterscheiden und die gefundenen Threads richtig zu interpretieren zu können, da sich verschiedene Bestandteile wie die Spielfelder, Ballauswürfe, Stangen, Produktionsstandort und -Verfahren usw. im Laufe der Zeit änderten. Aussagen über Ausstattung und Qualität des Ullrich Home mussten also immer mit dem jeweiligen Datum des Threads und meinem derzeit aktuellen Kenntnisstand abgeglichen werden.
Vor dem Kauf und der Entscheidung zum Ullrich Home:
Ich hatte die Idee, uns als Familie einen Krökeltisch (ja, Ecke Hannover) zu schenken. Ich bin 36 und habe drei Jungs im Alter von 5, 7 und 13 J. Also ein perfektes Familiengeschenk. Wie immer Amazon aufgerufen, Suchbegriff eingetippt und fleißig Rezensionen gelesen. Wie immer länger als geplant und nach dem kurzen Querlesen der ersten Rezensionen letztendlich doch wieder fast alle komplett– nacheinander und sortiert nach der Anzahl an Sternen…
Es gab einige mit knapp vier oder mehr Sternen, also anfangs und auf den ersten Blick gedacht, dass es einer davon werden wird und er schnell bestellt ist. Thema Weihnachten Teil 1 erledigt! Es kamen natürlich (wie immer, ob es sich um einen Toaster, eine Haarschneidemaschine, Kopfhörer oder was auch immer handelt) die ersten Zweifel. Also, ebenfalls wie immer, nach weiteren Bewertungen, Tests und Foren gegoogelt.
Jetzt wurde es kompliziert, da ich schnell auf dieses Forum stieß und der Ullrich Home häufig genannt wurde. Den aber musste ich aufgrund des Preises leider ebenso schnell wieder kurzerhand abhaken. Viel zu teuer! Mehr als 250,- Euro wollte ich nun echt nicht ausgeben. Sollte ja auch noch was für die Einzelgeschenke übrig bleiben und Krösus sind wir nicht. Nee, so habe ich mir das auch wieder nicht vorgestellt…
Dann fand ich aufgrund der gezielten Suche nach den alller-allerbesten Billigtischen einen guten, ausführlichen Bericht über einen Tuniro, der mir die Marke als akzeptable Alternative schmackhaft gemacht hat und den ich ja auch schon durch Amazon kannte. Auf den Bildern sieht er doch gut aus und den Kindern gefällt er sicher. Ich dachte auch, Alter, komm auf den Teppich, der Tisch steht dann im Kinderzimmer und da wird drauf rumgedroschen. Die spielen da vielleicht ne Woche mit – wenn´s hoch kommt! Du steigerst Dich da rein und stehst da nach ein paar Tagen auch nicht mehr dran. Also einfach Tuniro kaufen und Haken hinter das Thema…
Trotzdem konnte ich mich nicht durchringen. Ich fand, dass es jetzt auch nicht so richtig überzeugend klang, was zu dem Tisch zu finden war. Irgendwann war ich davon überzeugt, dass es blöd wäre, wegen vielleicht 100,- Euro Unterschied einen Tisch zu kaufen, der mich wahrscheinlich schon beim Aufbau nervt. Zudem hätte ich immer im Kopf, dass es nur ein Kompromiss wäre (wahrscheinlich höherer Verschleiß, geringerer Widerverkaufswert, nichts zum Angeben

Schnell auf Ullrich-sport.de, Basisversion des Home in den Warenkorb und ab mit der Bestellung. Obwohl… schei*e... die Versandkosten hatte ich nicht auf dem Schirm… nochmal 69,- Tacken???!?!? Fast fünfhundert Euro insgesamt!?!? Wieso wusste ich das bisher noch nicht? Und wie jetzt – ach stimmt- Upgrades auswählen! Super! Hatte ich zwar gelesen, aber nicht so sehr beachtet, weil ja noch die Entscheidung über ein Modell anstand und Details keine große Rolle spielten. Alles hochwertiger als Tuniro oder China wäre gut genug gewesen…. Mist!!! Ist der dann ohne Upgrades etwa genauso „schlecht“ wie die???? Also lieber erst mal noch nicht bestellt…
Nach vielem weiteren Googeln, Lesen, Recherchieren und anderen kickerbezogenen Informationsbeschaffungsmaßnahmen kam es nach und nach, dass ich mich mit den Mehrkosten für den Versand arrangiert habe. Ich habe immer mehr andere Konsumgüter aus meiner gedanklichen Quartalsplanung gestrichen, überlegt, wie ich unauffällig Geld abzwacken kann und das Budget großzügiger ausgelegt. Ich war aus unerklärlichem Grund urplötzlich Feuer und Flamme fürs Kickern, obwohl ich es seit Jahren nicht gemacht habe und wenn überhaupt und nur mal für einen Abend in der Kneipe.
Die nächste zwingend zu treffende Entscheidung stellte mich vor ungleich größere Herausforderungen. Nämlich die Entscheidung über die Upgrades!!! Dieser Schritt war letztendlich, und obwohl der Kicker schnell hätte bestellt sein können (er lag ja schon im Warenkorb), viel schwieriger, als die grundsätzliche Entscheidung zu dem Ullrich inklusive Versand.
Es wurden dann erst mal die Wechsellager und die gewichteten Figuren. Da sind die Threads und Posts hier schnell zu überblicken und Vor- und Nachteile je nach Einsatzzweck und Rahmenbedingungen gut gegeneinander abzuwägen (Suchfunktion funktioniert auch ohne Anmeldung!). Weil ich auch mal alleine trainieren möchte (zumindest in meiner durch das Forum geprägten Vorstellung meines zukünftigen Kickerverhaltens), habe ich die gewichteten Figuren genommen. Weil ich den Kicker früher oder später in einen anderen Raum tragen können möchte, um schneller Teile austauschen und um die Fläche sowie die Lager gut reinigen zu können, habe ich Wechsellager bestellt. Außerdem fand ich den Preis für die beiden Upgrades (zumindest einzeln und für sich genommen) ok, daher nicht lange überlegt… und in den Warenkorb gelegt... Mit den 10-Kant-Griffen habe ich eine Weile geliebäugelt, es dann aber doch gelassen. Hier in der Umgebung steh überall Tische mit runden Griffen. Auf Turnieren wird hier so schnell keiner spielen. Also letztlich bewusst die runden Griffe genommen.
Mit dem Spielfeld und den Stangen habe ich mich im Endeffekt dann doch länger (viel zu lange) aufgehalten. Das Problem war, dass man hier auch viele Statements von Profispielern liest und ich schnell das Gefühl hatte, nur das Beste wäre gerade gut genug, ohne es noch realistisch genug mit meinen tatsächlichen und ursprünglichen Anforderungen abzugleichen. Ich fühlte mich schon wie ein Experte. Zumindest theoretisch- eben durch das viele mitlesen. Einige von Euch meinte ich schon persönlich zu kennen, weil Namen öfter auftauchen und man sie schon am Schreibstil erkennen kann. Kickertutorials auf YouTube gehörten plötzlich zu einer meiner liebsten Freizeitbeschäftigungen. Glücklicherweise wurde mir das immer wieder mal zwischendurch bewusst und am Ende siegte dann die Vernunft.
Ich habe also trotz der Recherchen den Home mit Standardstangen und Standardspielfeld bestellt. Die Standardstangen, weil mir die gefundenen Beiträge suggerierten, dass sie für meine Zwecke ausreichend und haltbar genug sein müssten. Ich würde einfach einzelne nach und nach gegen Premiumstangen auszutauschen, wenn sie verbiegen oder kaputt gehen sollten. Verschleißteile halt… Das Standardspielfeld, weil ich hier den Eindruck hatte, es wären nur marginale Unterschiede im Vergleich zum P4P (aufgedruckte Linien, etwas weniger Grip für Nicht-Turnierspieler kaum fühlbar; außer bei den älteren Chinamodellen, da diese glatter waren und ich glaube auch des Grün noch heller, als bei den aktuellen).
Lieferung und Reklamation:
Der Tisch wurde nur wenige Tage nach Absenden der Bestellung per Spedition geliefert. Der Bote hat den Karton zu uns in den Flur transportiert (nicht nur Bordsteinkante). Leider waren Fußspuren auf dem Karton zu sehen. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass sie nicht vom Fahrer stammten (auf dem Karton Größe 50!?!?) Da der Kicker ja ein Weihnachtsgeschenk sein sollte und jetzt nicht wochenlang im Flur liegen bleiben konnte, habe ich die Packung geöffnet, als die Kinder im Bett waren und alle Teile einzeln hochgetragen. Vor dem Verpacken natürlich mit der Packliste abgeglichen, gezählt und begutachtet.
Bei der Kontrolle der Teile war ich aufgeregt wie ein kleines Kind und vom ersten Eindruck begeistert. So massiv, schick und hochwertig habe ich ihn mir trotz der Hochglanzbilder auf der Seite nicht vorgestellt. Außerdem war alles dabei. Es fehlte kein Teil! Bei genauerem Hinsehen fiel mir später auf, dass das MDF in der einen Ecke des Spielfeldes einen Riss hatte. Sozusagen zwischen den Beschichtungen oben und unten einen kleinen Spalt. Auf einem Seitenteil konnte man einen Kratzer sehen, wenn man das Teil im richtigen Winkel in den Schein einer Taschenlampe gehalten hat. Und ein Aufkleber war schief aufgeklebt. Ok, das war alles sehr pingelig, aber zu der Vorfreude kam ja nun mal auch die Tatsache, dass ich mich wegen der für mich extremen Budgeterhöhung nur mit dem Besten zufrieden geben konnte. Aus meiner Sicht ein Porsche, aus Sicht von ambitionierten und erfahreneren Spielern vielleicht eher ein solider Golf.
Egal, ich habe mir auf jeden Fall gedacht, dass ich mal bei Ullrich nachfrage, was die mir vorschlagen und eine Mail mit angehängten Fotos verfasst. Bei dem Spielfeld war ich mir auch wirklich nicht sicher, ob es die Funktion beeinträchtigt, da ich ja noch nie einen Tisch aufgebaut habe. Die Antwort kam nach kürzester Zeit. Neben einer fachgerechten Erklärung zum Spielfeld (wie es geleimt werden kann, und dass es die Qualität in keiner Hinsicht beeinflusst)einigten wir uns folgendermaßen: Ich bekam jeweils zwei gewichtete Ersatzfiguren in schwarz und weiß, 10 Bälle und zwei Korpusaufkleber. Damit bin ich superzufrieden, zumal sich das mit dem Spielfeld als absolut nichtig erwiesen hat und auch der „Kratzer“ eigentlich gar nicht zu sehen ist (außer, wenn man wie gesagt mit der Taschenlampe im richtigen Winkel…)
Neue Zweifel:
Während der Karton wochenlang hier rumlag und ich weiter in dem Forum las, bin ich durch wiederholtes Lesen der Ullrich-Home-Beiträge leider doch noch auf den Trichter gekommen, unbedingt das Premiumspielfeld zu benötigen. Wiederum ein Beleg für meine Unsicherheit und innere Zerrissenheit. Was, wenn das Spielfeld doch viel zu glatt ist? Außerdem -Das dunkle Grün würde doch viel edler aussehen. Die nur aufgedruckten Linien wären durch die Spielweise der Kinder bestimmt innerhalb weniger Minuten komplett verschwunden. Und die Spielfläche würde sicher nach kürzester Zeit nur noch aus Kratzern bestehen, weil die Beschichtung dünner ist…
Weil mich das Thema nicht losließ, habe ich mir überlegt, bei Ullrich nachzufragen, ob ich das Spielfeld-Upgrade nachträglich bekommen könnte. Ich hatte mir überlegt anzubieten, die Versandkosten zu zahlen und hätte einen gewissen Mehrpreis in Kauf genommen, einfach, um dieses Spielfeld zu haben! Ich rief bei Ullrich an und nach einem netten Gespräch mit einem netten Verkäufer habe ich es dann doch gelassen. Es war mir dann klar, dass ich es wirklich nicht brauche. Weil ich grundsätzlich viel im Internet recherchiere und persönlichen Kontakt zu Verkäufern eher vermeide, war es eine heilsame Erfahrung. Ein persönliches Gespräch von wenigen Minuten kann stundenlanges Surfen schnell ersetzen. Die Entscheidung hat sich als FÜR MICH richtig erwiesen, was ich später noch mal kurz aufgreifen werde. Aber erst mal ein paar Worte zum Aufbau.
Aufbau:
Eine Woche vor Heiligabend war es endlich so weit. Ich habe Bier kalt gestellt, das Spielzimmer zur Sperrzone erklärt, die Kinder ins Bett gebracht und mich ganz voller Vorfreude ans Werk gemacht. Den Aufbau habe ich alleine vollzogen.
Die Anleitung war auf dem aktuellen Stand und alles einwandfrei beschrieben. Der Zusammenbau des Korpus ist meiner Meinung nach auch für jeden Nicht-Handwerker ein Kinderspiel. Einfacher als so manch andere Möbel, zumal es wirklich nur sehr wenig zu schrauben gibt. Es wird viel mit Dübeln gearbeitet. Die einzigen Teile, die verschraubt werden müssen, sind die vier Gewindestangen, die Beine und die kleineren Anbauteile wie Torzähler, sowie Ballein- und auswurf auf jeder Seite (es sei denn, man hat keine Wechsellager bestellt, dann die auch noch).
Ich war gespannt auf die Passgenauigkeit der Teile, da ich Berichte von Leuten im Hinterkopf hatte, die z.B. über zu lange Gewindestanden oder nicht maßgetreue Bohrungen (wohl eher die alten Chinamodelle) geklagt haben. Außerdem war mir ein Thread im Gedächtnis, bei dem es Schwierigkeiten mit dem Spielfeld gab. Es passte nicht in die Fräsungen und musste mit Gewalt und einigem Rumfrickeln eingesetzt werden. Das war hier nicht der Fall. Es ließ sich ganz locker einfügen, aber auch nicht zu locker. super passgenau. Etwas Gefummel war es, das zweite Seitenteil aufzusetzen, da die vielen Dübel und die Gewindestangen jeweils ins richtige Loch mussten. Das ließ sich dann aber auch ohne Kratzer nach kurzer Zeit bewerkstelligen.
Was mich beim Aufbau gewundert hat war, dass die Dübel meist sehr locker saßen. In der Anleitung gab es den Hinweis, man solle sie nicht mit dem Hammer einschlagen. Dazu gab es auch gar keinen Grund, weil sie ja eben so locker saßen, aber egal. Gefummel war noch nötig beim Anheben der Spielfeldecken. Das Anheben an sich ging gut, aber es war schwierig, die Dübel in die Löcher zu bekommen. Hier fehlte ein halber mm. Irgendwie habe ich sie aber doch weit genug reinbekommen, so dass die Spielfeldecken fest und sicher hochstehen und dort bleiben, wo sie hingehören. Am längsten gedauert hat letztlich das Schrauben der Muttern bei der Befestigung der Beine. Mit einer Knarre wäre es wesentlich schneller gegangen. Die hatte ich aber nicht zu Hause. Ein kleiner Hinweis; auch aufgrund eines Threads, der mir noch im Gedächtnis ist- die Schraiben haben unter dem kopf ein „Vierkantprofil“, das sich durch das Festziehen der Muttern in den Korpus „frisst“. Diese also einfach festziehen, das muss so sein.
Ach so, für die Balleinwurfschalen und die Ballauswürfe sind die Löcher durch einen kleinen Punkt mit einem Dorn o.ä. ab Werk markiert worden. Beim Einschrauben der kleinen Holzschrauben ist daneben die weiße Beschichtung abgeplatzt. Nach der ersten Schraube hatte ich Sorge, dass die Beschichtung evtl. so weit abplatzt, dass man es auch sieht, wenn die Teile dran sind. Also habe ich sie bei den verbleibenden Schrauben mit dem Akkubohrer leicht vorgebohrt – nur so weit, dass keine unkontrollierten Abplatzer mehr zu erwarten waren. Das hat auch gut funktioniert und es sieht jetzt alles Top aus.
Noch zum Splinten der Figuren. Ich fand es laut, aber nicht besonders schwierig oder anspruchsvoll, auch wenn ich vorher schon ein wenig unsicher war. Fummelig war es, den Splint genau über das Loch in der Stange zu bekommen, da man ansonsten sozusagen mehrmals umsonst draufgekloppt hat. Ich habe dafür manchmal einige Versuche mehr benötigt, aber die Splinte haben das gut weggesteckt. Auch die Figuren haben es verkraftet, wenn ich doch mal danebengehauen habe. Also keine Angst! Es ist kein Hexenwerk. Im Endeffekt hätte ich auch keine Lust gehabt 22 Schrauben festzuziehen. Ich fand das so schon ganz komfortabel. Ich konnte es ja aber durch die Wechsellager auch fern des Tisches machen. Auf dem Tisch hätte die Sache vielleicht anders ausgesehen.
Also alles in allem einfacher Aufbau mit gut passenden Teilen. Alleine habe ich knapp zwei Stunden gebraucht. Den Tisch habe ich alleine über die Beine hochgekippt, weil ich nicht bis zum nächsten Tag warten wollte. Ich hatte nicht den Eindruck, das Material dadurch besonders negativ zu belasten oder so. Auch das Verschieben im Zimmer habe ich allein gemacht. Immer erst eine Seite angehoben und versetzt, dann die andere. Ging auch ganz gut, ohne dass er jetzt wackelt.
Modifikationen / Anpassen der Torzähler:
Die Torzähler habe ich etwas modifiziert, da mir die originalen im Vergleich zum restlichen Kicker zu „billig“ wirkten und ich einige gute Anregungen im Internet gelesen habe (z.B. die alte Kickerbauseite). Als erstes habe ich mir matte Vierkant-Aluprofile im Baumarkt besorgt; mit einer Kantenlänge von 10 mm. Die habe ich mit einer einfachen Metallsäge auf Maß gesägt. Die Löcher habe ich mithilfe der Plastikschienen als Schablone angezeichnet und mit einem einfachen Holzbohrer gebohrt. Das ging problemlos und es waren keine besonderen Alubohrtechniken nötig, von wegen Kühlen mit Spiritus, oder Stoff unterlegen oder so…
Farblich gefiel mir die vorgegebene Variante mit den zwei komplett schwarzen Zählern nicht so besonders. Ich habe also bei einem anderen Anbieter auf gut Glück weiße Zähler bestellt. Glücklicherweise war es das gleiche Fabrikat, wie das von Ullrich mitgelieferte, d.h. identische Maße und identischer Kunststoff – somit ließen sie sich wunderbar kombinieren. Mein Plan war, jeweils den ersten und letzten geschraubten Würfel in einer anderen Farbe zu nehmen, sowie den fünften verschiebbaren Würfel. Aus symmetrischen Gründen hätte ich gerne nur neun für die Mitte genommen, habe mich letztlich aber doch dagegen entschieden, weil es für die Kinder meiner Meinung nach schöner ist, wenn sie 10 Würfel haben und nach dem Sieg auch den letzten noch verschieben können. Außerdem würde es ihnen schwerfallen zu erkennen, dass sie nach dem verschieben des neunten sozusagen noch den Matchball spielen müssen, obwohl keine Würfel mehr da sind. Ich bin mit dem Ergebnis trotzdem zufrieden. Durch das Aluprofil ist es optisch akzeptabel, wie ich finde. Mit schwarzen Schienen auf beiden Seiten hätte es komisch ausgesehen (habe ich auch ausprobiert).
Spielverhalten / Fazit:
Mitterweile konnte ich das gute Stück ausgiebig testen. Aus Laiensicht muss ich sagen, dass ich mehr bekommen habe, als ich erwartet habe. Trotz des für meine Verhältnisse hohen Preises, da ich ja auch wusste, wie teuer gute Kicker eigentlich sind.
Meine praktischen Vergleichmöglichkeiten beschränken sich auf ältere Erinnerungen an Spielabende in diversen hannöverschen Kneipen und aktuellere Erfahrungen durch Spiele bei der Arbeit und im Hort bzw. Jugendzentrum. Bei der Arbeit steht ein alter und runtergerockter Leonhardt-Kicher. Noch mit aufgesetzten Ecken und den „Segelohrenfiguren“. Im Hort bzw. Jugendzentrum stehen zwei gut gepflegte Leonhardt-Modelle, von denen ich glaube, dass sie nicht so alt und relativ weit verbreitet sind (die mit dem rot,weißen Korpus und zentraler Ballausgabe auf einer Seite / Münzprüfer ist deaktiviert, aber vorhanden). Dort habe ich in den letzten Wochen natürlich etwas gezielter rumprobiert, die Bälle zu kontrollieren und vor allem zu klemmen. Das ist mir nur äußerst selten gelungen, sogar, wenn ich alleine gespielt habe- Gut, ich dachte, das liegt eben an der mangelnden Praxis und Übung.
Nach dem Aufbau des Ullrich war und bin ich überrascht, wie leicht es ist, die Bälle zu halten und zu klemmen (zumindest erscheint es mir als Laien so). So habe ich mir das wirklich nicht vorgestellt. Der genaue Winkel der ist gar nicht so wichtig und der Ball klebt fast an der Figur, was auch durch das in Waage liegende Spielfeld unterstützt wird. Wenn ich alleine rumprobieren, kann ich passen, ohne dass mir der Ball ständig wegrollt oder flutscht und es macht richtig Spaß! Da der Ball öfter mal liegen bleibt (ich übe die Sachen ja noch sehr langsam), war ich fast schon geneigt, den Tisch absichtlich schief einzustellen. In Kneipen findet man wohl kaum solche Bedingungen vor.
Nach ein paar Tagen des Testens muss ich sagen, dass mir das Spiel schon etwas rutschiger erscheint und sich die Bälle gefühlt nicht mehr ganz so gut klemmen lassen wie an den ersten Tagen. Ob es an der Gewöhnung und dem gestiegenen Anspruch liegt, oder vielleicht daran, dass sich die Bälle abnutzen, oder am Silikon auf dem Spielfeld, weiß ich nicht. Ich spiele allerdings jetzt manchmal etwas zackiger bzw. versuche es, und bin nicht mehr ganz so vorsichtig und zaghaft. Vielleicht passiert es auch deswegen!? Es ist aber immer noch kein Vergleich zu dem, was ich vorher erwartet habe. Wohlgemerkt handelt es sich um das Standardspielfeld – somit ist mein persönliches Fazit, dass es für meine Zwecke mehr als ausreicht. Ich habe nicht so einen coolen Tisch erwartet, der insgesamt einen so wertigen und stabilen Eindruck macht und sich so gut spielen lässt (also von Spaßspielern gegen Spaßspieler).
Ich habe für die erste Schmierung Silikonöl mit einer Viskosität 350 bestellt; in einer Flasche zum Tropfen. Es lässt sich schön fein dosiert auftragen, da die Tropfen nicht zerlaufen. Ich habe zwei Tropfen pro Stange genommen und nicht den Eindruck, dass es tropft oder sich überall verteilt. Ob die vielen kleinen runden Abdrücke auf dem Feld aber von den Bällen oder von dem Silikon stammen, weiß ich nicht. Ich denke aber, dass die Gefahr schon relativ hoch ist, dass es sich im Laufe der Zeit verteilt, weil die Kids oft auch die Stangen anfassen, dann den Ball oder das Spielfeld und es sich so nach und nach überall absetzt. Mal abwarten! Die Stangen laufen auf jeden Fall superleicht uund flutschen gut. Für die nächste Schmierung habe ich Pronto hier stehen, das wird nach Reinigung des Spielfeldes und der Stangen beim nächsten Mal getestet. Ich bin gespannt!
Die Stangen machen bisher auch einen tadellosen Eindruck! Sie sind alle gerade, soweit ich das beurteilen kann. Ich habe sie jeweils ganz rausgezogen und geguckt, ob die Griffe beim Drehen eiern, was sie aber nicht tun. Mein mittlerer Sohn ist beim Spielen sehr lebhaft. Wenn er sich nache einer gelungenen Aktion freut, springt er gerne hoch und hält dabei die Stangen weiterhin fest. Wenn er jetzt spontan auf die Idee kommen sollte, die Arme durchzudrücken und und sich an den Stangen abzustützen, weiß ich nicht, ob das so förderlich für eine lange Haltbarkeit wäre. Ich auch gehe mal stark davon aus, dass es bereits passiert ist. Die Stangen sind glücklicherweise noch gerade, aber ich habe ihm vorsichtshalber gesagt, dass er es lieber lassen soll. Seitdem weist er seinen jüngeren Bruder häufiger darauf hin, dass die Stangen vom Kurbeln Achten kriegen und er das lassen soll. Wie er darauf kommt, weiß ich nicht, aber zumindest scheint ihm die Lebensdauer am Herzen zu liegen. Sehr schön!
So weit erst mal. Ich hoffe, der Bericht lässt sich trotz der Länge (so war das nicht geplant) gut lesen. Auch hoffe ich nicht, dass er wie ein Werbebericht rüberkommt. Ich wurde dafür nicht bezahlt und arbeite auch nicht bei Ullrich – wollte nur meinen Eindruck schildern. Wie gesagt ohne großartige Erfahrungen und/oder Vergleichsmöglichkeiten mit anderen Kickern.
Hier noch ein paar Bilder:
Allerbeste Grüße und einen guten Rutsch allerseits!!!